Okay?

DREIZEHN

Mein Körper brennt vor Kälte.
Kennt ihr das?
Erst ist einem nur kalt.
Dann ist einen schmerzhaft kalt und man beginnt immer mehr zu brennen, bis man nichts mehr fühlt.
So geht es mir.
Es ist kurz vor fünf und das erste Mal an diesem Tag, das ich mich aus dem Zimmer schleppe.
Alles ist so klug und hält einen Sicherheitsabstand von ca fünf Metern. 
Meine Muskeln schmerzen von der Anspannung und ich habe Hunger.
Es ist schwer einen guten Vergleich für meine Stimmung zu finden.
Vielleicht ist dieser noch am besten:
Es ist, als wäre ich mit einer Reisegruppe in den Bergen.

Vor uns ist ein riesiger Berg und alle sagen, gleich geht es los, aber ich will schon jetzt heraufsteigen. Am liebsten allein. Vielleicht mit ein paar auserwählten Leuten, aber nicht mit einer ganzen Gruppe und nicht erst nach einem Besuch in der Schnitzelhütte.
Gut, die Schnitzelhütte ist kein gutes Stichwort, denn nun redet nicht nur mein Kopf sondern auch mein Bauch.
Ich ignoriere es, drehe einfach die Musik lauter. 
Dass man die Gedanken nicht abschalten kann solange man lebt, außer beim Hirntod, ist mir bewusst, aber man kann wenigstens versuchen, sie zu übertönen. 
Meine Beine tragen mich schließlich zu einem der unzähligen Felder, wahrscheinlich gehört es auch noch uns. 
Den Überblick über unser Land habe ich schon längst verloren, uns scheint das halbe Kaff zu gehören. 
Unschlüssig stehe ich da nun auf dem Feld. Überall Schnee. Wie Wolken.
Mir kommte eine Idee, eine ziemlich kindische um ehrlich zu sein, aber der Impuls ist so stark, dass ich ihm nachgebe, nachdem ich mich umgesehen habe, ob ich ungestört bin. 
Ich renne schreiend los. Lass mich fallen um wieder aufzustehen.
Überall Schnee. Zwischen meinen Schreien erklingt Lachen. 
Es tut gut. Etwas fällt von mir ab, es wird bald wieder da sein, aber in dem Moment bin ich leicht wie der Schnee. 
Ich lasse mich fallen und bleibe liegen. 
Die Musik läuft und läuft und läuft. Immer weiter, grenzenlos. 
Mein Atem gefriert in der Luft und es schön hier einfach so zu liegen, auch wenn es schmerzt.
Es wird immer wehtun. 




Ich höre es die ganze Zeit, Donnerstag muss ich es vor der Klasse singen.
Trägt nicht dazu bei meine Laune etwas aufzuhellen. 

Ich hatte das ganze schon mal durch.
Schon mal gelernt.
Schon mal gesungen.
Aber diesmal kann ich mich an etwas festhalten.
Und diesmal hab ich euch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hallo Honeypop. (:

Ach ja, eure Kommentare werden nicht veröffentlicht, nur die von gaaaaaaanz besonderen Menschen, die keine Verbindung zu mir haben.

Trotzdem danke für den Aufwand eure Fingerchen über die Tastaur sausen zu lassen.

EUROPA TITANIA